Am 11. Januar 2014 startete gegen 15 Uhr das 10. Knutfest in Gotha-Siebleben. Wie kam es dazu?
Die Idee, ein Weihnachtsbaum-Lagerfeuer anzuzünden,
hatten wir Siebleber Feuerwehrleute 2004. Zurückblickend auf das
vergangenen Jahr stellten wir damals fest: Im Sommer jagt ein Termin den
anderen und in der dunklen Jahreszeit ist noch richtig Platz im Kalender.
Da es im Winter auch (meist) kalt ist, muss auf jeden Fall zum Fest ein
Feuer brennen. So war das Knutfest geboren. Das Brennmaterial liegt ja
nach Weihnachten auf der Straße.
Als wir im Fernsehen sahen, wie die Bäume in Skandinavien aus den
Fenstern fliegen, hatten wir auch den passenden Namen. Mit tjugondag Knut
am 13. Januar endet die Weihnachtszeit in Schweden. Dazu trifft man sich
noch einmal mit den Verwandten, plündert gemeinsam alles Essbare am
Weihnachtsbaum und wirft ihn hinterher aus der Wohnung. In Siebleben
landen die Bäume nun praktisch auf einem wärmenden Feuer.
Im Januar 2005 gab es das erste Siebleber Knutfest auf dem Festplatz am
Feuerwehr-Gerätehaus. Für die kleinen Gäste zünden wir damals wie
heute ein Grillfeuer. Über diesem wird Stockbrot gebacken. Die
zahlreichen Besucher machten uns Mut, auch ein zweites Knutfest zu
veranstalten.
2006 flogen dann im Januar zum zweiten Knutfest erstmalig die
Weihnachtsbäume nicht nur in das Feuer, sondern auch sehr weit - beim
Weihnachtsbaum-Weitwurf. Als Motivationsverstärker waren damals drei
Geschenkgutscheine über 17,77 EUR, 13,33 EUR und 7,77 EUR ausgelobt.
Obwohl bei der Siebleber Feuerwehr im Dienstplan kein Weitwurftraining zu
finden ist, gingen die drei Plätze auf dem Siegerpodest an ungedopte
Feuerwehrmänner. Mario Föhr (8,60 Meter), Rainer Stegmann (8,90 Meter)
und Thomas Herr (9,00 Meter,) waren die Stars des Tages.
Mit der vierten Auflage des Siebleber Knutfestes 2008 hat sich die
Veranstaltung entgültig in Siebleben etabliert. Sie lockt viele Besucher
aus Siebleben und anderen Gothaer Ortsteilen an. Beim
Weihnachtsbaum-Weitwurf gab es zum ersten Mal auch bei den Kindern lange
Schlangen. Wir werten ab 2008 Kinder und Erwachsene getrennt. Der
Wettbewerb hat sich herum gesprochen und die Feuerwehrleute gehören nicht
mehr zu den Besten. Dafür können wir gut braten und Glühwein anheizen.
2009 wurde in Siebleben gebaut und die B7 verlief direkt am Festplatz
vorbei. Deshalb war das Knutfest "Auf den Peter" verlegt und die
Feuerwehrleute hatten den Siedlerverein satt des Fördervereins als
Partner. Bei Kaiserwetter waren viele Besucher erstmalig an dieser
schönen Stelle. Bei guter Sicht sieht man von hier aus übrigens die
Zugspitze.
Ab 2010 ist das Knutfest wieder auf dem Festplatz an der Feuerwehr. Aus
einer Knutfestlaune heraus suchten wir kurzentschlossen die stärkste Frau
von Siebleben. Anke Heller hat sich diesen Titel als erste Frau gesichert.
Was für die Frauen gilt, muss natürlich auch für die starken Mädchen
gelten. Deshalb stehen seit 2011 jedes Jahr zwölf Pokale für die besten
Jungen und Mädchen sowie Männer und Frauen bereit. Zur Größentrennung
dient ein Weihnachtsbaum mit 1,55 Meter Höhe. Damit hat sich der
Weihnachtsbaum-Weitwurf in Siebleben von einem Veranstaltungs-Spaß zu
einem spaßigen und sportlichen Wettbewerb für Groß und klein gewandelt.
Zur Motivation gibt es jetzt Getränkemarken oder etwas aus unserer
Überraschungskiste.
Unter der Schirmherrschaft von Ortsbürgermeister
Maik Wachsmuth organisiert der Feuerwehrverein zusammen mit dem
Förderverein und ab 2013 auch mit dem DRK Ortsverband das Knutfest. Nach
den Weihnachtstagen und Silvester ist das Fest eine beliebte Gelegenheit,
Nachbarn, Freunde und Bekannte zu treffen. Die furchtlosen Feuerwehrleute
verbrennen dabei rund 300 bis 400 Bäume. Genau gezählt haben wir diese
bisher allerdings nicht.
Von plus 7 Grad Celsius bis starken Frost oder 30 Zentimeter Schnee sowie
Sonnenschein und Wolken hatte
das Wetter bisher zu den Knutfesten alles zu bieten. Unsere Gäste und wir
sind drauf eingestellt. Zum Glück mussten wir noch nicht - wie andere
Veranstalter 2012 - wegen Sturm absagen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren Gästen bedanken. Viele sind
zu jeder Veranstaltung bei uns und sorgen für einen gut besuchten
Festplatz sowie für gute Stimmung. Für alle Helfer und Verantwortlichen
ist dies ein stilles aber eindeutiges Lob. Vielen Dank.
Hier sind zusammengefasst die besten
Weihnachtsbaum-Weitwerfer in Siebleben. Die Wurfbäume werden jedes Jahr
neu "geschnitzt". Die Wurfweiten sind deshalb nicht direkt
vergleichbar. Auch spielt das Wetter eine Rolle und wir haben die Messung
von Jahr zu Jahr optimiert. Bester Werfer insgesamt ist Sebastian Haas.
2006 Erwachsene: Thomas Herr (9,00), Rainer Stegmann
(8,90), Mario Föhr (8,60)
2007 Erwachsene: Sebastian Haas (10,0), Rainer
Stegmann (9,45), Falko Köhler (9,30)
2008 Kinder: Sebastian Brauer (9,14), Justin Offhaus
(8,40), Jana Stegmann (8,15)
2008 Erwachsene: Sebastian Haas (9,50), Ralf Dreischärf (9,16), Sylvio
Wieske (8,96)
2009 Kinder: Moris Zendi (9,39), Leon Wille (9,18),
Justin Eckhardt (8,94)
2009 Erwachsene: Eric Erdmann (9,70), Marcel Kuolfuß (8,85), Andrè
Erdmann (8,80)
2010 Frauen: Anke Heller (8,20), Jaqueline Wille
(8,06), Andrea Richter (7,06)
2010 Kinder: Jakob Herz und Justin Eckhardt (6,50), Antonia Pankalla und
Justin Knapp (5,75)
2010 Männer: Eric Erdmann (11,20), Sebastian Haas (11,10), Frank Riede
(10,60)
2011 Mädchen: Jessica Krensel (7,65), Charlotte Söffing (7,10m),
Josephine Föhst (6,80)
2011 Jungen: Kai Stichling (8,20), Dennis Izgordü
(7,70) Robin Heller (7,00)
2011 Frauen: Angela Möcker (5,70), Tina Herzer (5,50), Heike Söffing
(5,30)
2011 Männern: Sylvio Wieske (9,60), Wolfram Herz (9,30) und Erik Erdmann
(7,70)
2012 Mädchen: Aylin Krämer (7,40), Julia Hentschel
(6,80), Lisa Maria Erdmann (6,60)
2012 Jungen: Sebastian Lanz (8,25), Kai Stichling (7,65), Tom Müller
(7,40)
2012 Frauen: Jaqueline Wille (5,90), Cornelia Stark (5,70), Anja Ludwig
(5,50)
2012 Männer: Sebastian Haas (8,25), Sylvio Wieske (8,00), Daniel
Herzog-Wahnfried (6,90)
2013 Mädchen: Emily Rohrbach 7,10m,
Antonia Schmidt 6,80m, Leonie Hake und Maya Lux 4,90m
2013 Jungen: Tom Müller 7,50m, Richy Mehrbach 6,20m, Lenni Pfeufel und
Oliver Tienschmidt 5,50m
2023 Frauen: Jaqueline Wille 9,60m, Dana Backhaus 9,20m, Nicole Lesser
und Manuela Föhst 8,70m
2013 Männer: Sebastian Haas 15,80m, Silvio Wieske 14,70m, Gerald Föhst
12,10m
2014 Mädchen: Milla
Henschel 4,28m, Lea Geyer 3,90m, Leonie Lehmann 3,20m
2014 Jungen: Niklas Beute 5,12m, Richard Dorl 4,42m, Oliver Thienschmitt
4,31m
2014 Frauen: Anke Heller 5,50m, Anja
Ludwig 5,40m, Jaqueline Wille 5,27m
2014 Männer:
Silvio Wieske 8,42m, Thomas Kirchheim 7,70m, Philipp Born und Lars Gewaldt
7,40m
2015 Mädchen: Lisa Fügner
4,90m, Jessica Wehrstedt 4,60m, Celine Fuchs 3,60m
2015 Jungen: Moritz Arpasi 5,50m, Justin Gabriel 5,30m, Alexander Unglaube
5,30m
2015 Frauen: Jaqueline Wille 5,30m, Nicole Unglaube 5,10m, Natalia
Weisheit + Susann Kordowski 4,30m
2015 Männer: Sebastian Haas 9,00m, Knuth Pohl 6,70m, Enrico Föhst 6,60m
2016 Mädchen: Lea Hose 5,75, Lea Neuber
4,40m, Ida Haberland und Frieda Luchs 4,10
2016 Jungen: Jeremy Kühn 6,10 Alexander Unglaube 5,40m, Luc Kaiser 5,15m
2016 Frauen:Anke Heller6,90m, Jaqueline Wille 6,50m, Sarah Unglaube 6,40m
2016 Männer: Sebastian Haas 10,30m, Silvio Wieske 9,50m, Lucas Born
9,10m
2017 Frauen: Rebekka Peuser 5,83m, Anja
Ludwig 5,63m, Bernadette Heffe 4,90m
2017 Männer: Silvio Wieske 9,07m, Justin Eckhardt 7,80m, Stefan Koch
7,05m
Mario Hasenstein, Bilder Wilfried Kühnel
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